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Die Holtgaster Heimat-Geschichte

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Das Vereinswesen in unserem Dorf.  

Quelle:  "Beckerschen Dorfchronik sowie Festschrift "75 KBV Holtgast" v. Helmuth Ihnen)" 

Johann Becker schrieb: "Der Klootschießer und Boßlerverein „He kummt“ pflegt den friesische Nationalsport, das Boßelen und Klootschießen. Leider ist in unserer Gemeinde das Feldwerfen mit den kleinen Kugeln, das eigentliche Klootschießen etwas zurück gegangen, während das Boßeln auf den Straßen mit den dicken Kugeln eifrig betrieben wird.

Früher hatte unsere Gemeinde auch einen Radfahrerverein und einen Jugendverein, der eifrig Sport und Gesang betrieb. Und da wir nun bei der Jugend angekommen sind, möchte ich noch einmal auf Sitten und Gebräuche unserer Dorfjugend kommen".

Und zum Kriegerverein berichtete er: "Am 8. Dez. 1912 wurde in einer Versammlung zu Holtgast der Kriegerverein Utgast und Umgebung gegründet, dessen 1. Vorsitzender der Utgaster Ruhelehrer Janssen war. Schon am 26. Jan. 1913 wurde der Name des Vereins geändert in „Kriegerverein Fulkum, Holtgast, Utgast und Umgebung.“ Die ersten Vorstandsmitglieder und Beisitzer, soweit sie in unserer Gemeinde wohnten, waren D. Lütjens, J. Hanstein, R. Fischer, T. Ihnen und H. Wilters. In der 2. Versammlung konnten noch 24 Kameraden neu aufgenommen werden, so dass die die Mitgliederzahl jetzt schon 55 betrug.

Anmerkung: Der Bericht über den Kriegerverein gleicht in seiner Gründlichkeit einer Vereinschronik und übersteigt eigentlich den Rahmen dessen was über Vereine in einer Ortschronik wiedergegeben werden sollte. Aus diesem Grunde habe ich eine verkürzte Zusammenfassung verfasst.

Die Ziele des Vereins, der sich aus ehemaligen Soldaten und Kriegsteilnehmern gebildet hatte, waren u. a.: Stärkung des Deutschbewustseins und Pflege der Liebe zum Vaterland, Erhaltung der Kameradschaft, Ausgleich der Klassenunterschiede sowie Unterstützung bedürftiger Kameraden und deren Angehörige. Später aber auch Förderung der Wehrhaftigkeit. Die Dachorganisation war der Deutsche Kriegerbund „Kyffhäuser“. Diese Vereinigung schloss sich später dem NS-Regime an. Johann. Becker, der selbst von 1919 an eine Zeit lang Vorsitzender des Vereins war, beschrieb die Fahnenweihe vom 1.7.1923 als herausragendes Ereignis an dem auch alle benachbarten Vereine teilnahmen. Der Kriegerverein hatte ab 1913 auch einen eigen Musikzug in dem zunächst H. Fischer und später Hinrich Krey als Tambour-Major fungierten. Zwischenzeitlich besaß der Verein auch eine eigene Sterbekasse, die aber wieder aufgelöst wurde. Im Jahre 1923 übernahm Rickelf Schröder aus Utgast den Verein. Der Musikzug löste sich später auf."

Anmerkung: Dieser Bericht wurde in gekürzter Form wiedergegeben.