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Die Holtgaster Heimat-Geschichte

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Bau der Küsteneisenbahn von 1883 - Haltestelle Holtgast

Quelle: Staatsarchiv Aurich, StAA Rep. 44 Nr. 282

Nach dem Bau der Küsteneisenbahn waren die Holtgaster darüber enttäuscht, weil sie nur eine Güterentladestelle, nicht aber eine Personenhaltestelle erhalten hatten. Daraufhin erfolgte ein reger Schriftverkehr mit der Eisenbahndirektion in Münster.

Als erster unternahm der ortsansässige Warftsmann Evert Lübben einen Versuch. Er beantragte am 1.10.1887 die Einrichtung einer Haltestelle und einer damit verbundenen Gastwirtschaft. Dabei wies er auf die besonders günstige Lage seines Anwesens durch die neue Straße ins Holtriemer Land hin, auf der die südlich liegenden Gemeinden den Bahnanschluss bequem erreichen könnten.

Seitens der Gemeinde gab es aber Vorbehalte, weil es schon zwei Gaststätten im Dorf gab. Deshalb schlug sie (so Ortsvorsteher Feith) eine Haltestelle an der damaligen Gastwirtschaft "Splitt" vor.

Aber die Verantwortlichen der Münsterschen Eisenbahndirektion waren nicht zu bewegen. In der Folgezeit nerfte der Holtgaster Schulmeister Johann Baumfalk die Eisenbahnbehörde mit zahlreichen Eingaben und brachte diese 1911 zum Einlenken.

So kam es am 16. Dez. d. J. zu einem Vertrag, der in einer Ausschusssitzung im Lütjensschen Wirtshaus "Splitt" ratifiziert wurde. Nach diesem Vertrag beabsichtigte die Königliche Eisenbahn-  direktion zu Münster (Westf.) zwischen den Stationen Fulkum und Esens am vorhanden "Schlickladegleise" in Holtgast einen Haltepunkt für den Personenverkehr einzurichten.

In diesem Zusammenhang musste sich die Gemeinde Holtgast verpflichten, sämtliche Anlagekosten, die damals mit 600 M veranschlagt wurden, zu übernehmen.

Außerdem musste der Gastwirt Dirk Lütjens eine Kaution von 3000 M leisten.

Nachdem diese Hürden überwunden waren, konnte man zur Tat schreiten. Danach wurde auf der Straßenseite eine Erhöhung aufgeschüttet, die bis 1936 als provisorischer Bahnsteig diente.

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