Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Die Ortsvorsteher von Holtgast im 19. Jahrhundert Qelle StaatsarchivAurich StAA, Rep. 46 Nr. 658 In der Esenser Amtsbeschreibung kann man lesen, dass es in kleinen Dörfern und Bauernschaften seit der Zugehörigkeit Ostfrieslands zum Königreich Hannover ab 1819 zunächst Bauernmeister und dann Ortsvorsteher gewählt und ernannt wurden. In Holtgast waren dies:
In einer weiteren Unterlage des Staatsarchives, StAA Rep. 44 Nr. 105 fand ich die Niederschrift über die Ortsvorsteherwahl von 1885, aus der Ablauf einer Ortsvorsteherwahl zu erkennen ist. |
Geschehen in Holtgast im "Ulrichsschen Wirtshause zum Splitt" am 10.10.1885. Zur Wahl des Gemeindevorstehers in hiesiger Gemeinde wurden sämtliche stimmberechtigten Gemeindemitglieder zeitig auf heute unter Angabe des Zweckes der Versammlung in das oben genannte Lokal geladen. Es erschienen 57 stimmberechtigte Gemeindemitglieder. Nachdem der Beigeordnete die Versammlung eröffnet hatte und dieselbe auf die §§ 25 - 36 des Gesetzes vom 28. April 1859 die Landgemeinden betreffend nur auf §§ 29 - 37 der Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Inneren, die Regelung der Verhältnisse der Landgemeinden betreffend vom gleichen Dato verwiesen hatte, wurde zur Wahl geschritten. In der Versammlung wurden 57 Stimmen abgegeben, davon erhielten, wie in der Anlage ausgewertet |
der Müller Ockinga der Gastwirt Ulrichs der Warfsmann Feith der Landwirt Taddigs |
32 Stimmen 13 Stimmen 10 Stimmen 2 Stimmen |
mithin wurde der Müller Ockinga mit Majorität zum Gemeindevorsteher gewählt. Zur Beglaubigung |
T. Ockinga |
F. J. Frerichs, Beigeordneter |
Nach den Akten des Staatsarchivs wurden die nächsten Wahlen in gleicher Form durchgeführt. Als Wahllokal diente abwechselnd entweder das Ulrichssche Gasthaus "Splitt" oder das Heyensche Gasthaus "Ziegelhof". Mir fiel auf, dass die Wahl des Beigeordneten jeweils zeitversetzt stattfand. So wurde z. B. am 17. 4.1886 der Landwirt Johann H. Goldenstein zum Beigeordneten gewählt. 1891 erfolgte die Wiederwahl von T. Ockinga zum Ortsvorsteher. 1897 legte er dieses Amt nieder, weil man ihm einen Gesetzesbruch vorgeworfen hatte. Nach ihm wurde bis zum Ende des Jahrhunderts der Warfsmann Mense Feith zum Ortsvorsteher gewählt. |