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Die Holtgaster Heimat-Geschichte

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Gründung des Landkreises Wittmund am 1. April 1885

Quelle: "Wittmund - ein Landkreis wird hundert Jahre", v. Heinz Ramm (C.L. Mettger Verlag)  


Kartenausschnitt aus der Campschen Karte von 1804

In dem sehr informativen Buch zum Anlass der hundertjährigen Kreisgründung von Heinz Ramm können wir lesen, dass dies Ereignis auf das Gesetz für die große preußische Verwaltungs- reform mit der Kreisordnung für die Provinz Hannover zurückgeht.

Am 6. Mai 1884 hatte König Wilhelm I von Preußen dieses Kommunalgesetz unter- zeichnet. Danach dauerte es noch fast ein Jahr in dem nach sorgfältigen Vorbereitungen im Februar ein neuer Kreistag gewählt werden konnte.

Dadurch wurde erstmals die Idee einer Selbst- verwaltung verwirklicht. Dabei ging  es darum, dass die neuen Kreise Gebietskörperschaften wurden, in denen die Staatsverwaltung zum Tragen kam und in denen die Einwohner des Gebietes durch gewählte Vertreter bei der Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben mitwirken konnten.

Mit der Einführung dieser Kommunalreform verloren die einstigen Ämter und Herrlichkeiten von denen es in der Landdrostei Aurich (Ostfriesland) bis dahin noch 17 gab, ihre 

einstige Bedeutung. Dies betraf im neuen Kreis Wittmund die Ämter Esens - Stadt und Esens - Land, Wittmund, Friedeburg und die Herrlichkeit Gödens. Wilhelmshaven als preußische Enklave im Großherzogtum Oldenburg gehörte dem Kreis bis 1919 ebenfalls an. Durch die zentralere Ortslage erhielt Wittmund den Kreissitz. Dadurch  verlor das einstige Zentrum des Harlingerlandes Esens nicht nur weiter an Bedeutung sondern auch die Behörden des Amtssitzes bis auf das Amtsgericht.

Bei der ersten Wahl des neuen Kreistages im Februar 1885 bildeten die größeren Grundbesitzer, die Landgemeinden und die Städte jeweils einen eigenen Wahlverband. Der spätere Holtgaster Orts- vorsteher und Mühlenbesitzer T. Ockinga, gehörte zu den Vertretern der Landgemeinden, die in diesen neuen Kreistag gewählt wurden. Als erster Landrat fungierte der Reg.-Assessor Lodemann der vom Kreistag vorgeschlagen und im August des Jahres vom König bestätigt wurde.

In seiner Funktion als Landrat war Lodemann  sowohl Vorsitzender des neuen Kreistages als auch des Kreisausschusses und in Personalunion Ortspolizeibehörde. Bedingt durch die Einwohnerzahl von 42.544 zum Zeitpunkt der Wahl mussten 29 Abgeordnete gewählt werden. Nach Landrat Lodemann wurden im 19. Jahrhundert von1889 bis 1898 F, B. Alsen und anschließen Dr. E. F. Budde zu neuen Landräten gewählt, bzw. vorgeschlagen und vom König bestätigt.

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