Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Frankreich
forderte eine Vereinheitlichung von Maßen und Gewichten. Quelle:
Harry Pladies - Ostfriesland im
Zeitalter Napoleons - aus: Die Leuchtboje, Heft 19, Leer o.J. Die Maße
und Gewichte wurden in Ostfriesland bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts vielfach von Tätigkeiten,
Menschlichem Körper und von der Natur abgeleitet. Allerdings waren diese Maße
nicht überall gleich und vielfach von Ort zu Ort verschieden. Die
nachstehend angegeben Werte können somit nur als Durchschnittswerte angesehen
werden. Längenmaß:
1 Fuß (= 0,292 m), 1
Elle (=0,67 m), 1 Stock Torf (=2,51 m), 1 Rute (=3,504 m). Flächenmaß:
1 Tagwerk (=2,27 a), 1 Morgen (= 25,50 a) 1 Gras (=42,50 a). Hohlmaß:
1 Krug ( = 1,35 L), 1 Vatje oder Fäßchen ( = 13,96 L), 1 Vierdup ( =
55,84
L), 1 Tonne ( =2 23,36 L), Gewichte:
1 Stein ( = 10,29 kg), 1 Sack Mehl ( = 84,19 kg), 1 Roggenlast ( = 1,871 t), 1
Torflast ( = 4,2 t).
So gab es damals z. B. auch eine Vielzahl von verschiedenen
Pfunden: 1
Domumer Pfund
491 g Frankreich
hatte schon seit 1789 einheitliche Maße nach dem Dezimalsystem. Sie ersetzten
die "natürlichen Maße" und beendeten das große Durcheinander. Nun
sollten auch in Ostfriesland Meter und Kilometer, Gramm und Kilogramm, Liter, Ar
und Hektar eingeführt werden. Aus
Paris schickte man hierfür extra ein Metermaß und Gewichte aus Eisen sowie ein
Litermaß aus Messing nach Aurich. Dort wurden nun in mühsamer Arbeit alle
ostfriesischen Maße nachgemessen und umgerechnet. Nach der französischen Zeit
kehrte man bedauerlicher Weise wieder zu den natürlichen Maßen zurück. Es vergingen noch mehrere
Jahrzehnte, bis sich die Ostfriesen an die neuen Maße gewöhnten und sie
benutzten. |