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Die Holtgaster Heimat-Geschichte

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Zerstörung der Esenser Burg und Wallanlagen

(Quelle: Beschreibungen des Joh. Anton Andreé)

Man schreib bereits das Jahr 1764 als die ersten Abbrucharbeiten auf Befehl Friederich des Großen von 1755 begannen. Zunächst wurde die Drostenwohnung mit dem Turm in der Burg abgebrochen. 1766 stürzte der zweite Turm ein. Die übrigen Gebäude wurden 1774 auf Abbruch verkauft.

1784 soll die einstige Burganlage nur noch einen traurigen Anblick vermittelt haben, denn überall waren von Unkraut überwachsene Schutthaufen. Es dauerte jedoch bis 1893 bis die letzte Bastion aus der Stadtbefestigung abgefahren wurde.

So bleiben neben einem Stadtbild von Schneider aus dem Jahre 1714 nur die Beschreibungen von Joh. Anton Andreé als Erinnerung an die Zeit als Esens nach 1420 durch Wibet und seine 

Nachfolger befestigt wurde. Inzwischen war die alte Attena-Burg jedoch zu einem fürstlichen Schloss ausgebaut worden. Sie beherbergte in der Vorburg ein Lokal für die Wache und in der 2. Etage Geschäftszimmer für die Beamten. Rechts davon waren die Wohnungen der untergeordneten "Offizianten" und die Baracken für das Militär. Links davon die herrschaftliche Torfscheuer. Außerdem waren in der s. g. "Meeskenbur" ein Gefängnis für unzüchtige Frauen. Südlich der Vorburg war ein Stall für 60 und ein weiterer für 20 Pferde sowie 12 Kühe. Aber auch von einem Gewächshaus sowie von Unterkünften für die Stallknechte wird berichtet. 

Durch ein Gewölbe konnte man in die Burg gelangen, die mit einer schweren Zugbrücke von 55 Fuß Länge gesichert war. In der Burg selbst befanden sich auf der rechten Seite eine weitere Wache und links ein Turm mit des Burggrafen Wohnung sowie weitere Gebäude in denen auch das "Criminal- gefängnis" untergebracht war. Außerdem wurde über eine Drostenwohnung und einem weiteren Turm berichtet, in dem sich die Münze befand.

Am Ostende stand das herrschaftliche Haus, welches weiß getüncht und mit schmalen Fenstern versehen war. Am Nordende stand eine kleine Kapelle für den Hofstaat. Davor war der Brunnen und an der Südseite ein schöner Garten.

Der Haupt- und der innere Wall waren so angelegt worden, dass man von dort mit den Bastionen auch die Stadttore verteidigen konnte. Die beiden Wälle waren durch einen ausgemauerten Graben getrennt. Der äußere Graben hatte eine Breite von 90 Fuß und war mit der Stadtbefestigung verbunden.

Auch die Stadt selbst war von zwei Gräben und Wällen umgeben. Der äußere Graben soll 60 Fuß breit gewesen sein. Eine besondere Bedeutung hatte in den Wallanlagen der s. g. "Lampenturm", der Seefahrern bei Nacht den Weg über das Watt zeigen sollte.

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