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Die Holtgaster Heimat-Geschichte

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Ostfriesland wurde preußische Provinz

Quelle: Literaturverzeichnis

Mit der Übernahme durch Preußen verschwanden die ausländischen Schutzmächte sehr schnell. So verließen die Niederländer Emden und Leerort, die Dänen Weener, Jemgum und Detern und die kaiserliche Salvegarde Leer.

Dadurch verloren die Stände auch ihren militärischen Schutz und mussten sich auf die neue Herrschaft einstellen. Indem sie ihre Verwaltung nach preußischen Vorstellungen änderten, behielten sie aber weitestgehend ihren bisherigen Status. 

Einige Vorrechte der Emder (z. B. Ausübung des Stapelrechtes) wurden trotz der vereinbarten Konvention eingeschränkt. Dafür erhielten sie jedoch Rechte für einen Freihandelshafen. Der bescheidene Hof der Cirksenas in Aurich wurde aufgelöst und deren Besitztümer zur Befriedigung von Verbindlichkeiten versteigert. So kam auch die fürstliche Hofbibliothek mit dem 2. Missalbuch aus Marienkamp, sowie viele weitere Schriften der ostfriesischen Geschichte unter dem Hammer.

Die besondere Verwaltung des Harlingerlandes mit der Kanzlei in Esens wurde ebenfalls aufgelöst. Durch die preußische Gründlichkeit wurden die Verwaltungen reformiert und die Haushalte geordnet und die Misswirtschaft früherer Jahre bekämpft. Alle Überschüsse flossen jedoch nach Berlin.

Friederich II von Preußen kam zweimal in den Jahren 1751 und 1755, um das Land und seine neuen Einrichtungen zu inspizieren.

Ostfriesland bekam auch die Folgen des "Siebenjährigen Krieges" zu spüren und musste vorübergehend von 1757 bis 78 eine französische Besetzung ertragen. Aber sonst verlebte man fern der Hauptstadt Berlin in der westlichsten Provinz des Königsreiches eine ruhige Zeit.

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