Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Die Statistisch-topographische Beschreibung des Amtes Esens von 1794 (Quelle: Frei nach einem Bericht der "Friesischen Heimat" vom 8.10.1992) Zu den interessantesten und zuverlässigsten Quellen der Regionalgeschichte gehörten zweifelsfrei die Amtsbeschreibungen, die Ende des 18. Jahrhunderts auf Anweisung der preußischen Regierung von allen ostfriesischen Ämtern angefertigt werden mussten. Dort hieß es: "Das Amt Esens liegt unmittelbar an der Nordsee und hat im Norden den Seedeich und das Watt, wo es von den beiden Inseln Langeoog und Spiekeroog als Brustwehr gegen die Gewalt der See geschützt wird". Das Esenser Amt grenzte damals an das Wittmunder Amt im Osten, dem Berumer Amt und der Herrlichkeit Dornum im Westen und dem Auricher Amt im Süden. "Der Streif Landes längs des Seedeiches war der fruchtbarste und ergiebigste und meist aus guter Marsch oder Kley und mitunter vermischter Sandgrund". Dagegen wurde die Bodenbeschaffenheit der südliche Seite mit Sand und Heidfelder beschrieben, welche nur sparsam Früchte trugen und durch gute Bearbeitung und Bemistung fruchtbar gemacht werden mussten. Hier die Aufteilung des Amtes in Vogteien mit den Orten und der Anzahl der Bewohner von 1794. Dabei fällt auf, dass Teile der heutigen Gemeinde Holtgast zu Holtriem und andere Bereiche zu Vogtei Westeraccum gehörten. --- 1. In der Vogtei Holtriem lebten 1583 Menschen. Dazu gehörten etwa 4600 Diemat Land, 2600 Diemat Wildnisse, Heid und Weidefelder sowie 6000 Diemat Moor und Unland. |
Vogtei: |
Holtriem
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Communen und Einzelhäuser: |
Holtgast Kloster Marienkamp Barkholt Ost-Ochtersum West-Ochtersum Narp Utarp Schweindorf Westerholt Nenndorf Roggenstede Terheide Amkenburg |
Einwohner: |
174 9 94 121 132 50 127 179 202 262 193 31 9 |
2. In der Vogtei Westeraccum lebten 1528 Menschen. Dazu gehörten 5189 Diemat Kleiflächen und 121 Diemat Wildnisse und Heidfelder. |
Vogtei: |
Westeraccum
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Communen und Einzelhäuser: |
Utgast Mimstede Klein-Fulkum Groß-Fulkum Hartsgast Pansath Süd-Uppum Nord-Uppum Westeraccum Südenburg Westerbur Middelsbur Damsum Siepkwerdum Epshausen Neuland Westerburer Polder Damspolder Westeraccumersiel |
Einwohner: |
221 27 42 71 25 17 33 31 262 52 129 135 102 41 12 38 15 10 273 |
3. In der Vogtei Stedesdorf lebten 1455 Menschen. Dazu gehörten 12.500 Diemat von der nur die Hälfte urbar war. |
Vogtei: |
Stedesdorf
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Communen und Einzelhäuser: |
Stedesdorf Osteraccum Insenhausen Boisenhausen Helsenwarfen Mamburg Koldehörn Bargstede Folstenhausen Nobiskrug Gabens Amkenhausen Reizburg Meyenburg Thunum Dunum Brill Moorweg-Wagnersfehn Kloster Schoo Schafhaus |
Einwohner: |
176 106 31 28 19 48 38 26 65 20 32 37 12 7 230 303 89 166 12 10 |
4. In der Vogtei Bense lebten 661 Menschen. Dazu gehörten 3451 Diemat Ländereien zum Seedeich hin von kleyiger Beschaffenheit und zum Süden sandiger. |
Vogtei: |
Bense
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Communen und Einzelhäuser: |
Westbense Bensersiel Oldendorf Ostbense Hartward Osquard Marz Sterbur Nordorf Wolde Westerburer Polder Nordorfer Grashaus |
Einwohner: |
86 52 101 76 31 14 44 65 118 49 18 1 |
5. In der Vogtei Werdum lebten 1005 Menschen. Dazu gehörten 3420 Diemat urbares Land, meist Kley mit schwerer Beschaffenheit. |
Vogtei: |
Werdum
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Communen und Einzelhäuser: |
Werdum Edenserloog Gr. u. Kl. Husums Wallum Anderwarfen Nordwerdum Altharlingersiel Weiße Floh |
Einwohner: |
292 133 38 42 29 197 199 75 |
6. In der Vogtei Seriem lebten 536 Menschen. |
Vogtei: |
Seriem
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Communen und Einzelhäuser: |
Klein-Holum Groß-Holum Bettenwarfen und Fetter Strich Neuharlingersiel mit Mühlenstrich Gröninger Häuser Neue Grode Margens Folkertshausen |
Einwohner: |
105 105 63 120 84 47 7 7 |
Angaben über die Stadt Esens waren in dieser Aufstellung nicht enthalten. Wohl aber Hinweise zur Wasserwirtschaft, zu den Sielen Westeraccumer-, Pump-, Benser- und Neuharlingersiel sowie zu dem 2 Landmeilen langen Seedeiches. |