Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Geschichte des Schulwesens in Holtgast von 1732 bis 1817 Quelle: Auszüge aus der Schulchronik von Holtgast von Joh. Baumfalk, die in der "Beckerschen Dorfchronik" wiedergegeben wurden. Die ersten Schulanfänge der Gemeinde Holtgast vermutete Johann Becker aufgrund eines Gespräches, das er einmal mit dem Heimatforscher Superintendent Lüpkes führte, in der alten "Küsterei" an der Grenze zwischen Holtgast und Utgast. Hierfür gibt es jedoch keine weiteren Hinweise. Vielleicht spielte bei den alten Überlieferungen auch die Tatsache, dass der 2. Lehrer Harm Hinrichs dort einmal wohnte, eine Rolle. Laut der Schulchronik von Johann Baumfalk begann der Dorfschulunterricht im Jahre 1732 mit dem ersten Lehrer Hicke Hicken. Dafür konnte ich im Staatsarchiv von Aurich leider keine Belege finden. Die dortigen Aufzeichnungen beginnen erst im Jahr 1827. Es jedoch nahe liegend, dass die Holtgaster Nebenschule ebenso wie an anderen Standorten dieser Zeit, vom Geistlichen Bilstein aus Esens beim ostfriesischen Landesherrn, dem Fürsten Georg Albrecht, beantragt und auch genehmigt wurde. Bis zum Jahre 1908 gehörten die ostwärts vom Klostertief liegenden Wohnplätze „alte Mühlenwarf“, „Mühlenstrich mit Klostermühle“, und „Kloster Marienkamp“, zusammen 8 Häuser noch nicht zur Holtgaster Schulgemeinde sondern zu Esens. Als erstes Schullokal in Holtgast dürfte ein Nebengebäude (Backhaus) am Eilts´schen Platzgebäude gedient haben. Auch hierfür gibt es keinen Beweis aber Johann Becker hat Anfang des 20. Jahrhunderts in Gesprächen mit älteren Einwohnern in Holtgast erfahren, dass deren Großeltern noch in einem Backhaus unterrichtet wurden. Wie anderenorts auch, wird sich die Unterrichtung der Kinder zunächst erst einmal auf die Winter- monate beschränkt haben, da ältere Kinder im Sommer durchaus schon leichte Tätigkeiten auf dem elterlichen Hof verrichten mussten. Später wurde der ganzjährige Schulbesuch jedoch von oben angeordnet und durch neue Gesetze bzw. Verordnungen geregelt - aber das war fast hundert Jahre später. Wie schon aus den Namen luth. Nebenschule abgeleitet werden kann, lag der Unterrichts- Schwerpunkt auf dem Bereich der religiösen Wertevermittlung und unter Aufsicht der Kirchengemeinde. Die ersten beiden Lehrer der Anfangszeit waren: |
Hicke Hicken |
von 1732 bis 1756 |
Von ihm sind keine Daten bekannt. |
Harm Hinrichs |
1756 bis 1817 |
Harm Hinrichs wurde in der nach ihm benannten "Küsterei" bei Pansath geboren (möglicherweise verdiente er sich nebenbei als Küster noch ein kleines Zubrot). Er war von 1756 bis Oktober 1817 angestellt. Er starb am 12.06.1818 und wurde in Fulkum beerdigt. |