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Die Holtgaster Heimat-Geschichte

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In Ostfriesland entstehen erste Fehne

Quelle: Literaturverzeichnis

In der Folgezeit des dreißigjährigen Krieges setzte auch eine Verteuerung des Brennstoffes Torf ein, der bis dahin überwiegend aus dem Saterland und den Niederlanden eingeführt worden war.

Deshalb suchten vier Emder Kaufleute nach Möglichkeiten den Torf aus den ostfriesischen Mooren zu beziehen, mit dem sie künftig die Stadt Emden versorgen wollten. 

Da das Feldbrandverfahren für die Herstellung von Ziegelsteinen langsam aus der Mode kam und neuere Ziegeleien angelegt wurden, deren Brennöfen ebenfalls mit Torf befeuert wurden, erwarteten sie einen großen Absatz.

So erwarben sie 1633 von Graf Ulrich II 400 Diemat Moorland östlich von Timmel in Erbpacht mit dem Recht, dass sie Torf abbauen und verwerten durften. Sie bekamen auch die Auflage, dass sie die abgetorften Flächen anschließend kultivieren mussten.

Nach niederländischen Vorbild wurde zunächst ein Kanal vom Moor zum nächstliegenden Gewässer gegraben. Anschließend wurde der Kanal weiter in das Moorgebiet voran getrieben. Auf diese Weise wurde das Hochmoor entwässert.

Das bei den Ausgrabungsarbeiten anfallende Torf wurde getrocknet und mit per Schiff nach Emden befördert und verkauft.

Längs des Kanals wurden nach dem Vorbild des alten "Upstreekrechtes" Grundstücke an die Unterpächter vergeben, die in der Folgezeit das Ihnen zugewiesene Gebiet abtorften und anschließend urbar machten.

In der Folgezeit entstanden auf diese Weise viele Fehnsiedlungen  wie: Papenburg (1630), Großefehn (1633), Lübbertsfehn (1637), Hüllenerfehn (1639), Boekzetelerfehn (), Jheringsfehn (1660), Neuefehn (1660), Stiekelkamperfehn (Stiekelkamperfehn), Warsingsfehn (1736), Spetzerfehn (1746), West- und Ostrauderfehn (1769), Ilowerfehn (1780), Berumerfehn (1795), Nord- und Südgeorgsfehn (1825) usw.

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