Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Der "Dreißigjährige Krieg" in Ostfriesland (1618 bis 48) Quelle: Literaturverzeichnis Auch wenn auf dem ostfriesischem Gebiet keine größeren Kampfhandlungen festgestellt werden konnten, litt das Land schwer unter den Auswirkungen dieses Krieges. Bescheidener Wohlstand und große Viehbestände lockten ausländische Kampftruppen in das Land, um hier Quartier zu nehmen. Nur die Stadt Emden blieb von diesen Vorgang mit ihren Befestigungsanlagen weitgehend verschont. Das übrige Land wurde völlig ausgezehrt und verarmte. So erschien im November 1622 Ernst von Mansfeld mit seinen Truppen, der zuvor mit den Niederländern gegen die Spanier gekämpft hatte und stellte Forderungen. Bevor seine Söldner bei Greetsiel ein festes Lager bezogen, hatten sie Leer zerstört und Stickhausen besetzt. Als Enno III den Forderungen nicht gleich nachkam, wurde er auf der Esenser Burg festgesetzt und gefangen gehalten. Im benachbarten Jeverland waren die Mansfelder nicht so erfolgreich. Bei Altgarmssiel wurden ihre Dragoner 1623 in die Flucht geschlagen. In diesem Jahr kam es zu vielen Zerstörungen und Verwüstungen. So wurde z. B. das Kircheninnere von Reepsholt zerstört und die Wassermühle und die Berdumer Herrenmühle in Brand gesetzt. Als Anfang des Jahres 1624 nichts mehr zu holen war und ein Lösegeld von 200 000 Goldgulden gezahlt wurde, zogen die Mansfelder endlich ab. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Söldner des Christian von Braunschweig schon wieder Winterquartier genommen. Das rücksichtslose Vorgehen der neuen Eindringlinge, löste bei der schutzlosen Bevölkerung Hungersnöte, Teuerungen und schließlich auch die Pest aus. 1627 kamen kaiserliche Truppen der katholischen Liga unter Oberst Gallas, die bis 1631 in Ostfriesland blieben. Nach dem Eingreifen des schwedischen Königs Gustav Adolf mussten jedoch alle norddeutschen Gebiete von Katholiken geräumt werden. Während dieser Besatzungszeit kam es im April des Jahre 1628 in Berum zu einem Duell mit einem kaiserlichen Offizier, dass für den jungen Grafen Rudolf Christian tödlich endete. 1637 kamen dann noch einmal Truppen des des Hessischen Landgrafen Wilhelm. Sie besetzten die Dieler Schanzen, Leer und Stickhausen und blieben in weiteren 13 Jahren bis über das Kriegsende hinaus als große Belastung im Land. |