Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Die Mönche von Kloster Marienkamp führten um das Jahr 1420 ein zügelloses Leben. Die Mönche jener Zeit waren durch eigene Schuld in große zeitliche und geistliche Not hineingeraten. Die Zustände, wie sie damals im Kloster M. herrschten, beschreibt Hieronymus von Grest in seinen Denkwürdigkeiten von 1555, die er seinem Landesherrn Johann von Rietberg, Herrn zu Esens und Wittmund, gewidmet hat, so: Mangel an Volk) und mengelnde Güter zwangen die Benediktinerbrüder, Marienhof (Marienkamp) vor Esens aufzugeben. Dafür hat Wiebt Regulare verschrieben. Die sind nun ins Kloster gezogen. Mit Rechten und Gütern war er ihnen gewogen. Hemmo Suur schreibt dazu: Die Mönche hätten in ihrer zügellosen Lebensweise auch ihre Ordensregeln vernachlässigt, so dass der Abt des Kloster Marientals bei Norden die Bewohner von Marienkamp in sein Kloster umsiedelte. Hat Wibet von Stedesdorf die Mönche von Marienkamp nach Norden vertrieben? Pastor Frank Ewert aus Stedesdorf schreibt in einer Festschrift der Kirchengemeinde, dass Wibet die Benediktinermönche um 1420 ohne Rücksprache mit seinen Lehnsherren, den tom Brocks, nach Norden vertrieben hat und dass es dadurch Verwicklungen gegeben habe. Welche Rolle dabei die Reichtümer des Klosters für ihn gespielt haben, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Auf jeden Fall hat offensichtlich der letzte Abt, Heinrich, davon profitiert. Das
Ende der Benediktinerzeit |
Pastor Schunke schreibt auch, dass sich Häuptling Wibet in die ganze Angelegenheit eingeschaltet hätte. Hieronymus von Grest berichtet zu dieser Zeit, dass nach Esens Regulare (Augustiner- chorherren der Windesheimer Kongregation aus dem Mutter- kloster Frenswegen bei Nordhorn) gekommen seien. Daraufhin verzichtete der letzte Abt der Benediktiner aus dem Kloster M., Heinrich, auf sein Amt. Nachdem er zuvor die Schätze (vielleicht auch die schriftlichen Aufzeichnungen) des Klosters an sich genommen habe, sei er nach Hamburg gezogen. Dort soll er alsbald in der Elbe ertrunken sein. "So müsse es allen gehen, die die heilige Jungfrau berauben", heißt es weiter dem Bericht. |
Das Kloster Frenswegen bei Nordhorn, gegr. 1394 |
Da auch das Kloster Mariental bei Norden in einem Rachefeldzug durch Söldner des Balthasar von Esens zusammen mit denen des Herzogs von Geldern im Jahre 1531 durch einen Brand zerstört wurde, gibt es selbst unter der Annahme, dass Marienkamper Mönche bei der Umsiedlung im Jahre 1420 Schriften mitgenommen hätten, vermutlich keine Aufzeichnungen mehr aus der Benediktinerzeit dieses Klosters aus Holtgast in der Nähe von Esens. |