Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Die Karolingische Zeit Quelle: sh. Literaturverzeichnis Nach dem Sieg Karls des Großen 785 über die Sachsen wurde das friesische Reich (vom Sinkfal bis zur Weser) dem fränkischen Reich angegliedert und in Grafschaften aufgeteilt. Die Hoheitsrechte lagen bei den Grafen von Werl und den Grafen von Calvelage-Ravensberg einerseits, und den Billungern, Welfen und Grafen von Oldenburg andererseits. Während der karolingischen Zeit wurde auch das Christentum nach Ostfriesland gebracht (Liudger, Willehad). Das Gebiet wurde unter den Bischöfen von Münster und Bremen aufgeteilt. Wikinger-Überfälle auf Gebiete des Karolingischen Reiches. Die Dänen waren sich der schrecklichen Gräueltaten, welche Karl im Namen der Kirche ihren heidnischen Verwandten – den Friesen und den Sachsen – zugefügt hatte, durchaus bewusst. Die Überfälle der Dänen/Wikinger auf sein Reich und auf die darauf befindlichen wohlhabenden Kirchen und Klöster können daher zunächst auch als heidnische Vergeltungsschläge betrachtet werden. Die Wikinger- und Normannenüberfällen weiteten sich um 800 sich aber auch auf friesische Gebiete aus. Danach verzichtete Karl der Große auf die Heeresfolge der Friesen in seinen Armeen. In der Lex Frisionum (802/803) sicherte er ihnen ihre Stammesrechte und die Gebiete von Vlie bis Lauwers, im Osten zwischen Lauwers und Weser und im Westen zwischen Vlie und Sincfal zu. Dafür mussten sie nun ihre Verteidigung gegen die heidnischen Wikinger selbst organisieren. Das engere Friesland zwischen Vlie und Weser hat sich nach dem Untergang des Friesischen Reiches nie wieder zu einer politischen Einheit entwickelt. Es bestand aber immer ein friesisches Gemeinschaftsgefühl, nicht nur durch den gemeinsamen Stammesnamen und der friesischen Sprache, sondern auch infolge des seit dem 11. Jh. aufgezeichneten Friesischen Rechtes. Nach dem Niedergang der Karolinger verloren auch die landfremden Grafen ihren Einfluss über die friesischen Gebiete. |