Die Holtgaster Heimat-Geschichte |
Erste Kontakte der Friesen mit den Römern Quelle: sh. Literaturverzeichnis Als Julius Cäsar das keltische Galizien (heute Frankreich und Belgien) zwischen 58 und 50 v. Chr. eroberte, verschob er dadurch die Grenzen des Römischen Reiches bis zum Rhein. Die Friesen lebten nördlich des Rheins. Kaiser Augustus (28 v. Chr. - 14) wollte jedoch die Elbe zur Nordgrenze seines Reiches machen. Dies wurde von seinem Feldherrn Drusus zu dessen Lebzeiten schon vorbereitet. Ihm gelang es, die germanischen Stämme zu teilen und einzeln zu besiegen. Aus diesen Kriegen hielten sich die Friesen heraus und verhandelten mit Drusus einen Waffenstillstand aus. Danach mussten sie regelmäßig Steuern in Form von Rinderhäuten entrichten. Dies kam den Römern auch einmal zu Gute als sie mit ihren Schiffen rheinabwärts fuhren und infolge einer Ebbe auf Sand liefen. Spontan halfen die Friesen mit, damit die Schiffe wieder flott wurden. Wenig später tauchte die Flotte vor der ostfriesischen Küste auf, denn sie wurde im Jahre 12 v. Chr. in Amisia (Emden?) gesichtet. Nach dem Tod von Drusus wurde Tiberius oberster Heerführer. Er vollendete die Unterwerfung Germaniens im Jahre 5 v. Chr., die sein Vorgänger begonnen hatte. Zum Leidwesen der Friesen wurden unter Tiberius die verlangten Steuern aber so hoch, dass sie diese nicht mehr bezahlen konnten. Darauf nahmen die Römer ihnen zuerst das Vieh, dann das Land, und schließlich ihre Frauen und Kinder, um sie in die Sklaverei zu verkaufen. Im Jahre 28 lehnte sich das friesische Volk gegen die Römer auf und erhängte die Steuereintreiber. Daraufhin sollten römische Legionen in einem Rachefeldzug Friesland erobern und die Einwohner bestrafen. Dieses Unterfangen scheiterte jedoch in der Schlacht im Hain der Baduhenna (NL). Seitdem war der Name der Friesen in Rom gefürchtet. Innenpolitische Probleme der Römer führten dazu, dass man die Friesen künftig in Ruhe ließ. Außerdem hatten die Römer zuvor eine empfindlich Schlappe hinnehmen müssen, als die inzwischen vereinigten germanischen Stämme unter Hermann, dem Cherusker, den römischen Heerführer Varus mit 3 Legionen in den Teutoburger Wald und die Heerschar anschließend in einem Hinterhalt lockten und um das Jahr 9 n. Chr. vernichtend schlugen. Nach diesen Niederlagen konzentrierten sich die Römer bis zum Untergang des weströmischen Reiches im 6. Jahrhundert, nur noch auf die Sicherung ihrer Grenzen. |